Mein Neustettin - eine Perle Hinterpommerns
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"Pommern" du Fernes   ---   "Land am Meer"
Pommern bedeutet "Land am Meer".
Das westslawische Volk der "Pomoranen", die "Leute am Meer" haben ihrem Siedlungsgebiet etwa um das Jahr 1000 unserer Zeitrechnung diesen Namen gegeben. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich zwischen der Weichsel im Osten, der Netze-Warthe Niederung im Süden, der Oder und deren östlichen Mündungsarm, der Divenow im Westen und der Küstenlinie der Ostsee. Das Land war weitestgehend mit Wald bedeckt.
 
In der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entwickelte sich im pomoranen Siedlungsgebiet das Herzogtum der "Greifen". Etwa um das Jahr 1000 wurde der Schwerpunkt von Kolberg/Belgard nach Cammin/Stettin verlagert. Die Herzogdynastie der Greifen starb im Jahr 1637 mit Bogislaw XIV, zur Zeit der Schwedenbesetzung, aus. Der erste gesicherte Vertreter der Greifen war Wartislaw I um 1120.
 
Anfang des 12. Jahrhunderts unterwarf der Polenherzog Boleslaw III Schiefmund für 30 Jahre das gesamte Siedlungsgebiet der Pomoranen. Er leitete die Christianisierung in Pommern ein.
 
Die nächsten Turbulenzen folgten auf dem Fuße. Pommern geriet in die Auseinandersetzungen des Sachsenkönigs Heinrich des Löwen mit Dänemark. Es ging wie immer um Macht und Einfluss an der südlichen Ostseeküste. Nach Heinrich dem Löwen erhielt Herzog Bogislaw I. von Kaiser Friedrich Barbarossa I. Pommern als Lehen. Doch schon 1185 fiel Pommern wieder an Dänemark und blieb dort bis 1227. Bis Dänemark seine Großmachtstellung wieder verlor. Deutsche Bauern und Bürger besiedelten das Land im 13.Jahrhundert und veränderten es von Grund auf. Das wurde von den Herzögen gefördert. Die ansässigen Slawen wurden einbezogen und nicht selten blieben sogar die slawischen Ortsnamen z.B. Stargard und Wolgast und ihre ganzen Siedlungen erhalten. Dieser Vorgang war noch vor dem Ende des 13.Jahrhunderts abgeschlossen.
 
Bis etwa 1350 wurden 50 deutschrechtliche Städte gegründet, teils mit Magdeburger und teils mit Lübischem Recht. Zu dieser Zeit wurde die "Drei Felder Wirtschaft", der Beetpflug mit 3 Teilen und das Handwerk eingeführt.
 
Nach den Dänen erhob Brandenburg Ansprüche an Pommern. Das hatte wiederum Kämpfe zur Folge. Erst 1529 akzeptierte Brandenburg die im Vertrag von Grimmitz festgeschriebene "Reichsunmittelbarkeit Pommerns".
 
Bedeutende gotische Kirchenbauten entstanden in den mittelgroßen und großen Städten mit zum Teil beachtlichen Ausmaßen. Stolp, Greifswald, Stettin, Stralsund und Kolberg gehörten der Städtehanse an und blühten auf. 1456 wurde die Universität von Greifswald gegründet.
 
Die Reformation setzte der aus Wollin stammende Johannes Bugenhagen durch. Er war Martin Luthers "Doctor Pommeranus". Der Landtag zu Treptow an der Rega nahm die Kirchenordnung 1534 an.
 
Seit 1631 standen die Schweden im Land. Die schrecklichen Kriegsereignisse im 30jährigen Krieg löschten die Bevölkerung zu fast 2/3 aus. Am Ende war "Pommerland abgebrannt", im wahrsten Sinne des Wortes.
 
Pommern wurde geteilt. Vorpommern gehörte zu Schweden und Hinterpommern zu Brandenburg. Der König von Schweden war auch Herzog von Pommern. Brandenburg kaufte Teile von Pommern den Schweden wieder ab. Schweden hat nie versucht den Pommern schwedische Kultur und die Sprache auf zu drängen. Schweden, selbst arm und unterentwickelt, kümmerte sich kaum um die Pommersche Provinz. Besonders da Pommern machtpolitisch, nach dem Zusammenbruch der schwedischen Großmachtstellung, diesen kaum mehr nutzen konnte. Verhängnisvoll war dies in sozialer Hinsicht. Die Bauern wurden zu Leibeigenen der großen adeligen Güter.
 
Der 7jährige Krieg von 1756 bis 1763 überzog Pommern mit Kampfhandlungen zwischen Schweden und Preußen. Hinterpommern litt sehr stark unter russischen Truppenüberfällen.
 
Napoleon besetzte schwedisch Pommern mehrere Jahre lang. Erst 1815, im Wiener Vertrag, fiel der schwedische Teil Pommerns an Preußen. Pommern war nach 170 Jahren wieder vereint, allerdings diesmal als preußische Provinz.
 
Pommern war ein Bauernland. Rund 54% der Bevölkerung arbeiteten 1895 in der Landwirtschaft. Die lange Küste machte Pommern auch zu einem Fischereiland. Die pommersche Hauptstadt Stettin entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsplatz mit Ostseehafen und Metallindustrie. Stettin hatte um 1900 etwa 210 000 Einwohner. Seit 1843 verband die Eisenbahn Stettin mit Berlin.
 
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Pommern, da der größere Teil Westpreußens an Polen abgetreten werden musste, zum Grenzland.
 
Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Pommern durch russische Truppen erobert. Swinemünde und Stettin wurden 1945, auf polnischen Wunsch, entgegen den ursprünglichen Festlegungen, nachträglich durch Rußland an Polen übereignet.
 
Pommern wird wieder geteilt. Vorpommern fällt an die spätere DDR und 1990 durch den Anschluss der DDR an die Bundesrepublik Deutschland. Hinterpommern wird an Polen angeschlossen.
Wie lange dauert die Teilung diesmal?
 
Die
Bevölkerung des Polen unterstellten Hinterpommerns - 1939 lebten dort fast 2 Millionen Menschen - wurde aus ihrer Heimat mit Gewalt, unter Zurücklassung fast aller ihrer Habe, vertrieben. Dabei starben oder werden vermisst, mehr als 500 000 Menschen. Dieses Verbrechen ist bis heute ungesühnt. Selbst eine Erinnerungsstätte gegen Vertreibungen auf der Welt wird von denen torpediert, die ihre eigene Geschichte dringend aufarbeiten und geschehene Verbrechen beim Namen nennen müssten, um mit den Nachbarn ein freundschaftliches und ungestörtes Verhältnis zu erlangen. Ohne Aufarbeitung der jeweils eigenen Vergangenheit wird das Verhältnis zwischen den Nachbarn immer verkrampft bleiben. Da nutzt auch alles Entgegenkommen der Vertriebenen leider gar nichts. Es darf keine Einbahnstraße bleiben sondern muss zum Wohle aller Menschen in Europa, eine Autobahn mit möglichst vielen Spuren je Richtung werden.
Krieg bringt nur Elend über die Menschen und das haben die Pommern, im Laufe der letzten 1000 Jahre, sehr oft leidvoll erfahren müssen.
 
Dies ist nur eine kurze und knappe Zusammenfassung der Geschichte Pommerns, der letzten 1000 Jahre, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
 
Eine Erkenntnis ergibt sich daraus: Es war noch nie einfach ein Pommer zu sein.
 
Besiedelt wurde das Gebiet schon mindestens 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung durch Menschen des nordischen Kulturkreises.
Wer mehr wissen möchte, sollte die einschlägige Literatur heranziehen.
Pommern, das war bis zum 2. Weltkrieg ein blühendes Land mit einer Fläche von 38401 qkm und 2,4 Millionen Einwohnern. Zum Vergleich: die Niederlande haben eine Fläche von 41528 qkm und gut 16 Millionen Einwohner. Pommern hatte, bis auf 3127 qkm, die Größe der Niederlande. Mit diesem Vergleich ist für viele Menschen die Vorstellung über die Größe von Pommern leichter möglich.
Pommern hat eine sehr wechselvolle Geschichte im Laufe der Jahrhunderte erlebt mit Hunger, Seuchen, Elend und unermesslichem Leid, aber auch blühende Wohlstandsphasen waren dabei.
Machtkämpfe einzelner Fürsten, Überfälle mit jahrelanger Beherrschung durch den jeweiligen Sieger, grausame Kriege und nicht zuletzt Krankheiten rafften die Menschen dahin. Die Pest reduzierte die Bevölkerung auf etwa 1/3. Auch der 30jährige Krieg wütete ähnlich grausam unter der Bevölkerung. Zeitweise war nur noch jede 6. bis 10. Herdstelle in Betrieb.
Pommern005ABk.jpg
Pommern,
in den Grenzen von 1938/1940, auf einer alten orignalen BV- ARAL Straßenkarte
aus dieser Zeit.